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BNN 2003 - Hermann-Billing-Preis vergeben
Arbeiten junger Architektinnen ausgezeichnet

Erstmals kommen die Preisträgerinnen aus Billings Fachbereich / Preisgeld beträgt 3000 Euro. Hermann Billing war ein großer Karlsruher Architekt. Dennoch ging der Hermann-Billing-Preis, den drei Studentenverbindungen aus Mitteln einer Stiftung vergeben, erst bei der 18. Ausgabe an zwei Absolventinnen der Architekturfakultät an der Fridericiana.

Möglicherweise liege dies daran, dass diese Fakultät, wie Dekan Prof. Andreas Wagner am Samstagvormittag launig bemerkte, unter den übrigen Natur- und Ingenieurwissenschaftler eine gewisse Sonderstellung einnehme. Denn die Leitung der Hochschule besitzt das Recht, die Fachrichtung auszusuchen, in der ihrer Auffassung nach die besten Diplomarbeiten und Dissertationen angefertigt worden sind. Im vergangenen Jahr etwa wurden wissenschaftliche Arbeiten aus der Fakultät für Chemieingenieurwesen gewürdigt. Billing war als Student Mitglied einer Verbindung, deshalb haben die Corps ihren Preis nach ihm benannt.

Dieses Mal aber war Billings eigener Fachbe- sich an der Reihe. Obwohl er weder einen entsprechenden schulischen noch universitären Abschluss besaß, hatte Hermann Billing zu Beginn des 20. Jahrhunderts über 27 Jahre lang einen Architektur-Lehrstuhl inne.
Preisträgerinnen sind die junge Diplomingenieurin Daniela Bergmann, die für den Heimatort ihres Freundes, Prisdorf bei Hamburg, als Diplomarbeit eine neue Ortsmitte entworfen hat. Wenn die Öffentlichen Kassen nicht leer wären, glaubt sie, würde das Zentrum möglicherweise sogar realisiert. Das Dorf nahe Pinneberg hat nach dem Zweiten Weltkrieg eine stürmische Einwohnerentwicklung genommen, der die architektonische Entfaltung aber nicht Schritt gehalten hat.

Susanne Traber darf nach der Veröffentlichung ihres Werkes "Château de Maulnes Binnengliederung und Raumfunktion in einem burgundischen Jagdschloss der Renaissance den Titel eines Dr.-Ing. tragen. Sie hat bei ihrer Arbeit aus dem Bereich verschiedene Baustile verglichen. Dieser Beitrag war dem zuerkennenden Gremium 2 000 Euro wert, während Daniela Bergmann für ihren Entwurf mit 1 000 Euro ausgezeichnet wurde.

"Karlsruhe ist stolz auf sie", würdigte Erster Bürgermeister Siegfried König die beiden Preisträgerinnen, der darauf abhob, dass Billing, seinerzeit "Enfant terrible" der Architekturszene, ein waschechter Karlsruher gewesen sei. Festredner Dr. Gerhard Kabierske vom Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau, einstmals Karlsruhes Stadtkonservator, bestätigte den rebellischen Ruf Billings, der als Überwinder des dogmatischen Historismus.' und bedeutendster Vertreter des Jugendstils in Baden galt

Er stellte das Werk des Preisnamensgebers anhand einiger Beispiele dar, wie dem Brunnen auf dem Stephanplatz der Hofapotheke, der Kunsthalle in Mannheim oder dem Rathaus in Kiel das als Billings Hauptwerk gilt.

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