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BNN 2006 - Billing-Preis für Studenten

Corps vergaben Urkunden

Seine Werke prägen bis heute das Stadtbild. Hermann Billing (1867-1946) ist einer der wichtigen Architekten, den die Fächerstadt zu bieten hat. Repräsentative Häuser und bedeutende Bauten - nicht nur in Karlsruhe - sind vom ihm entworfen und umgesetzt worden. Sein Handwerk lernte er in Karlsruhe am damaligen Polytechnikum, der heutigen Universität. Aufgrund seiner Zugehörigkeit zu den Corpsstudenten erhob er das Leistungsprinzip zu seinem Schaffensmotto. Sehr gute Leistungen haben auch zwei Studentinnen der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Karlsruhe (TH) vollbracht. So gut sogar, dass sie mit dem Hermann-Billing-Preis ausgezeichnet wurden. Der mit insgesamt 3 000 Euro dotierte Preis wurde zum 21. Mal vom Rektor der Universität und den drei Corps Franconia, Saxonia und Friso-Cheruskia verliehen - zum ersten Mal aber überhaupt an die Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften.

Sie gelten eher als Exoten an einer durch und durch naturwissenschaftlich und technisch geprägten Einrichtung. Die Geistes- und Sozialwissenschaftler führen ein wenig auffälliges Dasein an der Universität. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit vollzog sich dort in den vergangenen Jahren ein enormer Wandel. Vom Wissenschaftsministerium im Stuttgart mit sanftem Druck zu einer Reform bewegt, wurden die alt hergebrachten Magister-Studiengänge in Bachelor- und Master-Abschlüsse umgewandelt. Die klassischen Fächer wie Geschichte oder Literaturwissenschaft wurden ergänzt mit praxisorientierten Fächern der Kulturwissenschaft.

Und es sind beachtenswerte Leistungen, die an der kleinen Fakultät hervorgebracht werden. Zwei Beispiele dafür wurden am Samstag mit eben jenem Hermann-Billing-Preis ausgezeichnet. Zum einen wurde Susanne Bappert vom Institut für Sportwissenschaft für ihre Abschlussarbeit über Kindergesundheit in Karlsruhe geehrt, zum anderen Denise Kratzmeier vom Institut für Neuere und neueste Literaturwissenschaft für ihre Arbeit über Christa Wolfs autobiografischen Roman "Kindheitsmuster".

Rektor Horst Hippler zeigte sich bei dieser Gelegenheit voller Zuversicht, im Wettbewerb um die Ernennung zur Elite-Universität erfolgreich zu sein. Es war der erste öffentliche Auftritt Hipplers nach der Verkündung der zehn Einrichtungen, die es in die nächste Runde geschafft haben. In Bezug auf die Geistes- und Sozialwissenschaften hob er die Möglichkeit transdisziplinären Arbeitens hervor. So arbeiteten die Sportler und die Maschinenbauer zusammen.

Bürgermeister Manfred Groh sagte, "Karlsruhe lebte stets auch von den Ideen, die von der Fridericiana ausgegangen sind". Die Bestnoten in den Rankings kämen auch der Stadt zugute. In Zeiten eines sich zuspitzenden Wettbewerbs unter den Städten, seien die geistigen Ressourcen Gold wert. (Marcus Dischinger)


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